Eishockeyschläger
Ein hochwertiger Eishockeyschläger ist unverzichtbar für jeden Spieler, denn er kann die Leistung auf dem Eis entscheidend beeinflussen. Ob beim Schießen, Passen oder Dribbeln – die Wahl des richtigen Schlägers ist essenziell, um das Beste aus jedem Spielzug herauszuholen. Doch die Ansprüche an einen Eishockeyschläger sind vielseitig, und je nach Spielstil und Vorlieben gibt es wichtige Unterschiede, die beachtet werden sollten. Dieser Ratgeber gibt euch eine umfassende Orientierung, worauf ihr beim Kauf eines Eishockeyschlägers achten solltet, um das für euch ideale Modell zu finden.
Ratgeber: Welcher Eishockeyschläger passt zu mir?
Der Eishockeyschläger ist das zentrale Werkzeug eines jeden Eishockeyspielers. Doch nicht jeder Schläger ist gleich – es gibt zahlreiche Faktoren, die den idealen Eishockeyschläger für jeden Spieler bestimmen. In diesem Ratgeber erkläre ich euch, worauf ihr achten solltet, um den für euch perfekten Eishockeyschläger zu finden.
Der erste Schritt zur Auswahl des passenden Eishockeyschlägers ist die Bestimmung der richtigen Biegungsrichtung – also ob der Schläger eine linke oder rechte Biegung haben sollte. Die Biegung (auch „Curve“ genannt) gibt an, in welche Richtung die Kelle des Schlägers leicht geneigt ist. Dies beeinflusst die Art und Weise, wie der Spieler den Puck kontrolliert und spielt. Ein Schläger mit der passenden Biegung sorgt für mehr Präzision und Komfort im Spiel.
Wie findet man die richtige Biegung heraus?
Eine einfache Methode, die Biegungsrichtung zu bestimmen, ist der „Schlägertest“:
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Schläger ablegen: Legt den Schläger flach auf den Boden, entspannt eure Arme und hebt den Schläger dann auf natürliche Weise wieder auf.
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Handposition beobachten: Achtet dabei darauf, welche Hand automatisch am unteren Ende des Schlägers (dem Schaft) liegt und welche Hand am oberen Ende.
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Biegung wählen:
- Rechte Biegung: Wenn eure rechte Hand unten ist (also näher an der Kelle), benötigt ihr einen Schläger mit rechter Biegung. Dies wird oft als „rechts spielend“ bezeichnet und bedeutet, dass die Kelle nach rechts gebogen ist.
- Linke Biegung: Wenn eure linke Hand unten liegt, greift ihr zu einem Schläger mit linker Biegung, auch „links spielend“ genannt. In diesem Fall ist die Kelle nach links gebogen.
Warum ist die Biegungsrichtung wichtig?
Die Biegungsrichtung bestimmt, auf welcher Seite des Körpers ihr den Puck führt und wie gut ihr Schüsse, Pässe und Dribblings kontrollieren könnt. Eine richtige Biegung sorgt dafür, dass der Schläger beim Schießen optimal in der Hand liegt und der Puck präzise gespielt werden kann. Die Kellenbiegung gibt euch außerdem die nötige Unterstützung, um den Puck leichter anzuheben und in die gewünschte Richtung zu lenken.
Tipps für Anfänger
- Viele Spieler orientieren sich an ihrer dominanten Hand: Für einige ist es intuitiver, wenn die dominante Hand oben am Schläger ist, da sie damit die Feinmotorik und Kontrolle übernimmt. Andere bevorzugen es, die dominante Hand unten zu haben, da sie dann die Kraft und Stabilität des Schlägers kontrolliert.
- Probieren geht über Studieren: Anfänger können ruhig beide Varianten testen, um zu sehen, welche Biegung natürlicher und bequemer ist. Ein gut passender Schläger gibt ein Gefühl der Kontrolle und des Komforts beim Schuss und der Puckführung.
Eine Biegung, die zur natürlichen Handhaltung passt, erleichtert das Spiel und kann die Technik und Präzision von Anfang an verbessern.
Eishockeyschläger werden hauptsächlich aus Holz oder Kompositmaterialien wie Kohlefaser hergestellt, wobei jedes Material seine Vor- und Nachteile hat.
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Holzschläger: Diese traditionelle Wahl ist robust und gibt ein direktes Puckgefühl, was viele Spieler schätzen. Holzschläger sind oft kostengünstig und langlebig, jedoch auch schwerer, was die Handhabung und Geschwindigkeit etwas einschränken kann.
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Komposit- und Karbonschläger: Moderne Schläger aus Kohlefaser oder Karbon sind besonders leicht, wodurch schnelle Bewegungen und kraftvolle Schüsse unterstützt werden. Sie bieten mehr Flexibilität und Präzision, sind aber teurer und anfälliger für Beschädigungen.
Für Anfänger und Gelegenheitsspieler bieten Holzschläger eine solide, preiswerte Wahl. Ambitionierte Spieler greifen hingegen meist zu Kompositschlägern, um von der verbesserten Reaktionsfähigkeit zu profitieren. Hybrid-Schläger kombinieren Elemente beider Materialien und sind ebenfalls eine interessante Option.
Nachdem ihr euch für ein Material entschieden habt, ist der nächste wichtige Faktor der Flex – also die Härte des Schafts. Der Flex-Wert beeinflusst, wie stark sich der Schläger bei einem Schuss biegt und wie präzise die Kraft übertragen wird. Als Faustregel gilt: Der Flex-Wert sollte etwa dem Körpergewicht des Spielers entsprechen, um eine optimale Kontrolle und Schusskraft zu gewährleisten. Diese Tabelle gibt eine Übersicht über die empfohlenen Flex-Werte, abgestimmt auf das Körpergewicht und die Spielstärke.
Eishockeyschläger Flex Tabelle
Flex-Wert | Empfohlenes Spielergewicht |
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10 Flex | <15 kg |
20 Flex | 15-25 kg |
30 Flex | 25-35 kg |
40 Flex | 35-45 kg |
50 Flex | 45-55 kg |
65 Flex | 55-70 kg |
70 Flex | 65-74 kg |
77 Flex | 75-82 kg |
87 Flex | 83-90 kg |
95 Flex | Über 90 kg |
Die Tabelle gibt an, welcher Flex-Wert für verschiedene Spielergruppen am besten geeignet ist. Sie berücksichtigt das Körpergewicht, um die optimale Schlägerhärte zu bestimmen. Ein weicherer Schläger ist leichter zu biegen und eignet sich für Spieler mit geringerem Gewicht und Kraft, während ein härterer Schläger mehr Stabilität für schwerere Spieler bietet.
Diese Tabelle hilft, den idealen Flex-Wert zu finden, der zur Spielstärke und dem Gewicht des Spielers passt, und verbessert so sowohl die Technik als auch die Präzision beim Spiel.
Kickpoints lassen sich grundsätzlich in vier Haupttypen unterteilen, die jeweils unterschiedliche Schussstile und Anforderungen unterstützen:
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Low-Kickpoint: Diese Biegung befindet sich nahe am Schlägerblatt, was einen schnellen Puckabgang ermöglicht. Sie ist ideal für Spieler, die schnelle Handgelenkschüsse bevorzugen und oft aus dem Handgelenk heraus schießen, etwa bei kurzen, präzisen Schüssen. Der Low-Kickpoint ermöglicht eine schnelle Biegung und eignet sich gut für Stürmer, die auf schnelle Abschlüsse setzen.
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Mid-Kickpoint: Der Mid-Kickpoint befindet sich in der Mitte des Schafts und unterstützt Spieler, die bei Schlagschüssen eine optimale Kraftübertragung wünschen. Hier wird das Körpergewicht auf den Schaft verlagert, was eine starke Biegung und kraftvolle Schüsse ermöglicht. Dieser Kickpoint ist besonders für Spieler geeignet, die sich auf kraftvolle Distanzschüsse verlassen.
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High-Kickpoint: Der High-Kickpoint befindet sich weiter oben im Schaft, was den Schläger stabiler macht und eine längere Ausholbewegung unterstützt. Dieser Kickpoint eignet sich perfekt für Spieler, die harte Schlagschüsse oder sogenannte „One-Timer“ bevorzugen, und bietet die nötige Stabilität für maximale Kraftübertragung.
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Hybrid-Kickpoint: Der Hybrid-Kickpoint passt sich flexibel der Handposition des Spielers an und ermöglicht so schnelle Anpassungen an verschiedene Spielsituationen. Diese Option bietet ein gutes Gleichgewicht und ist vielseitig einsetzbar. Spieler, die Wert auf Flexibilität und ein variables Spiel legen, profitieren besonders von einem Hybrid-Kickpoint.
Kickpoints bei verschiedenen Schlägermarken
Hersteller wie Bauer, CCM und Sherwood bieten Schlägerserien mit unterschiedlichen Kickpoints an, um Spielern je nach Spielstil und Schusstyp die passende Option zu bieten:
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Bauer:
- Vapor: Schläger der Vapor-Serie bieten einen Low Kickpoint und sind ideal für schnelle Handgelenkschüsse, bei denen Geschwindigkeit und Präzision entscheidend sind.
- Nexus: Die Nexus-Serie verfügt über einen Mid Kickpoint, der eine gute Balance zwischen Handgelenks- und Schlagschüssen bietet und für Spieler geeignet ist, die kraftvolle und präzise Schüsse bevorzugen.
- Supreme: Diese Serie verwendet einen High Kickpoint und richtet sich an Spieler, die harte Schlagschüsse bevorzugen und bei denen maximale Stabilität und Kraftübertragung gefragt sind.
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CCM:
- Ribcor: Die Ribcor-Serie verfügt über einen Low Kickpoint, der schnelle Schüsse ermöglicht und sich ideal für Stürmer eignet, die den Puck zügig abgeben möchten.
- Jetspeed: Diese Serie bietet einen Hybrid Kickpoint, der sich an die Handposition anpasst und somit in verschiedenen Spielsituationen flexibel eingesetzt werden kann. Er eignet sich gut für Spieler, die einen dynamischen und vielseitigen Schläger suchen.
- Tacks: Die Tacks-Serie verwendet einen High Kickpoint und ist für harte Schlagschüsse und kraftvolle Abschlüsse optimiert, was sie zur bevorzugten Wahl für Verteidiger und Spieler macht, die auf Distanzschüsse setzen.
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Sherwood:
- Rekker: Die Rekker-Serie ist mit einem Low Kickpoint ausgestattet und für Spieler konzipiert, die schnelle Handgelenkschüsse bevorzugen. Er bietet ein schnelles Biege- und Entspannungsverhalten, was ideal für schnelle Abschlüsse ist.
- Code: Die Code-Serie von Sherwood setzt auf einen Hybrid Kickpoint. Dieser passt sich an die Handposition des Spielers an und ist damit flexibel in verschiedenen Spielsituationen. Der Hybrid-Kickpoint bietet eine gute Balance für Spieler, die eine vielseitige Spielweise und sowohl schnelle als auch kraftvolle Schüsse bevorzugen.
Die passende Wahl des Kickpoints
Die Auswahl des richtigen Kickpoints hängt stark vom individuellen Spielstil, der bevorzugten Schusstechnik und der Position des Spielers ab. Stürmer, die auf schnelle Abschlüsse und eine hohe Schussfrequenz setzen, werden in der Regel mit einem Low-Kickpoint mehr Erfolg haben. Verteidiger oder Spieler, die harte Schläge und Distanzschüsse bevorzugen, finden im High-Kickpoint mehr Stabilität und Kraft. Der Mid- und Hybrid-Kickpoint bieten eine ausgewogene Option und sind für Allrounder und Spieler mit vielseitigem Schussrepertoire ideal.
Es kann hilfreich sein, verschiedene Kickpoints zu testen, um zu verstehen, welcher am besten zu den eigenen Anforderungen passt und so die persönliche Leistung auf dem Eis zu maximieren.
Ein entscheidender Aspekt bei der Auswahl eines Eishockeyschlägers ist die Biegung der Schlägerkelle. Diese Biegung, auch als „Curve“ bezeichnet, beschreibt die Form der Kelle an der Unterseite des Schlägers und beeinflusst maßgeblich, wie der Puck kontrolliert und gespielt wird. Die richtige Wahl der Biegung hängt stark von den individuellen Vorlieben und Spielstilen des Spielers ab. Unterschiede in der Kellenbiegung wirken sich sowohl auf die Schusspräzision als auch auf das allgemeine Puckgefühl aus und spielen eine wesentliche Rolle bei der Optimierung der Spieltechnik.
Die verschiedenen Arten der Kellenbiegung
Schlägerkellen werden in einer Vielzahl von Biegungsarten angeboten, die je nach Hersteller verschiedene Bezeichnungen haben. Dabei gibt es subtile Unterschiede, die sich auf die Art und Weise auswirken, wie der Puck beim Schießen, Passen und Führen des Schlägers behandelt wird.
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Toe Curve: Diese Biegung konzentriert sich am Ende der Kelle (dem „Zeh“) und wird häufig von Spielern verwendet, die Wert auf schnelles Dribbling und präzises Schießen legen. Sie ermöglicht eine schnelle Handhabung und lässt sich gut für Handgelenks- und Snap-Schüsse einsetzen.
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Heel Curve: Bei dieser Biegung liegt der Fokus am Schaftansatz (der „Ferse“) der Kelle. Diese Biegung eignet sich besonders für Spieler, die stärkere Schlagschüsse bevorzugen, da sie dem Schläger mehr Stabilität und Kraft verleiht.
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Mid Curve: Eine Biegung in der Mitte der Kelle, die eine ausgewogene Option bietet. Sie unterstützt Spieler, die auf eine gute Balance zwischen Puckkontrolle und Schusskraft Wert legen.
Bekannte Kellenbiegungen und ihre Eigenschaften
Gängige Biegungen sind je nach Hersteller unterschiedlich benannt, jedoch findet man bei vielen Herstellern ähnliche Varianten.
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Bauer: Zu den beliebten Biegungen gehören die P92 und P28. Die P92 bietet eine ausgewogene Mid Curve, die sowohl für Handgelenks- als auch Schlagschüsse ideal ist und somit vielseitig einsetzbar ist. Die P28 hat hingegen eine Toe Curve, die das schnelle Heben des Pucks erleichtert und ein besseres Handling bei schnellen, kurzen Bewegungen bietet.
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CCM: Häufig genutzte Biegungen sind hier die P29 und P90TM. Die P29 ist ebenfalls eine Mid Curve, die sich durch ihre Vielseitigkeit auszeichnet und eine gute Kombination aus Kontrolle und Schusskraft ermöglicht. Die P90TM bietet eine leichte Heel Curve und eignet sich besonders gut für präzise Schläge und ein hohes Maß an Stabilität bei härteren Schüssen.
- Sherwood: Sherwood bietet beliebte Biegungen wie PP88 und PP26. Die PP88 entspricht einer Mid Curve und ist vielseitig einsetzbar, sodass sie sowohl für Handgelenkschüsse als auch für Schlagschüsse eine gute Kontrolle und Schusspräzision bietet. Die PP26 hingegen ist eine Toe Curve, die für schnelle Bewegungen und präzise, schnelle Schüsse entwickelt wurde, was sie ideal für Stürmer macht, die auf schnelles Puckhandling angewiesen sind.
Die optimale Kellenbiegung finden
Die perfekte Biegung zu finden, ist eine Frage von persönlichen Vorlieben, Spielstil und Position. Ein Stürmer könnte zum Beispiel eine Toe Curve bevorzugen, um den Puck schnell heben und Dribblings ausführen zu können, während ein Verteidiger möglicherweise eine Heel Curve wählt, um Schläge mit mehr Kraft und Präzision abzufeuern. Die Mid Curve wird oft als Allround-Option angesehen und kann für Spieler geeignet sein, die keine spezielle Präferenz für eine Biegung haben und eine vielseitige Kelle suchen.
Tipp: Verschiedene Biegungen ausprobieren
Es lohnt sich, unterschiedliche Biegungen zu testen, um herauszufinden, welche am besten zu den eigenen Spielbedürfnissen passt. Je nach Vorliebe und Erfahrung kann eine bestimmte Biegung das Spielgefühl erheblich verbessern und für eine ideale Balance zwischen Schusspräzision und Puckgefühl sorgen. Testspiele mit unterschiedlichen Kellenbiegungen können helfen, die bevorzugte Einstellung zu finden und die Leistung auf dem Eis zu optimieren.
Fazit
Der richtige Eishockeyschläger ist von vielen Faktoren abhängig: Seite, Material, Flex, Kickpoint und Biegung spielen alle eine wichtige Rolle. Jeder Spieler hat individuelle Bedürfnisse und sollte verschiedene Optionen testen, um den optimalen Schläger für seinen Spielstil zu finden. Ob Holz oder Karbon, Low-Kick oder Mid-Kick, es gibt für jeden den perfekten Eishockeyschläger – probiert es einfach aus!